Alltag: Aus meinem Tagebuch 1990
Tagebuch 19. April bis 10. Mai 1990
(Ekkehart in Sambia, Sabine mit 5 Kindern und hochschwanger "allein" zu Hause)
19. April
4.15 h: Ekkehart fährt ab nach Frankfurt
Ab Frankfurt geht der Flug nach Sambia. Aus Rom ruft er mich später an, der Weiterflug ist um 21 Uhr
15.00 Uhr: Judith H. war hier. Hat Lisa zum Aufpassen bei mir abgeladen.
Heute beginnt meine Erkältung. Die Übermüdung durch die letzte Nacht tut ihr Übriges. Bis zur Zubettgehzeit der Kinder schleppe ich mich hin, gehe dann selbst bereits um 19.30 Uhr ins Bett und mache schon eine Stunde später das Licht aus. Heute hat sich keiner der Nachbarn freiwillig blicken lassen.
20. April
Um 6.40 h soll Ekkehart in Lusaka landen. Ich bin um 7 Uhr aufgewacht. Bin zwar ausgeschlafen, habe jedoch Kopf-,Hals- und Gliederschmerzen. Jeder Laut der Kinder scheint mir den Kopf zu sprengen. Der Vormittag vergeht mit einigen Saunagängen in unserer hauseigenen Sauna (Jonas und Christian saunen auch, ich versuche die Erkältung unter die Füße zu kriegen). Gegen Mittag kommt Fieber dazu. Und die Energie der kleinen Nervensägen ist ungebrochen.
14.40 Uhr: Ekkehart ruft aus Kabwe an! Ich fühle mich gleich besser. Den Rest des Tages schleppe ich mich so durch. Ludger erscheint noch kurz auf der Bildfläche, später auch Jutta mit Baby Valentino und Wudase. Sonst geschieht nichts Besonderes. Tippe heute alle Sachen, die noch zu tippen sind und gehe um 21.30 Uhr ins Bett.
21. April, Samstag
Wache schweißgebadet auf und merke gleich, dass es mir im Kopf und den Gliedern besser geht. Die Erkältung kommt raus. Kann nicht sprechen, nur ganz leise. Aber das macht alles nichts, Hauptsache, es geht mir besser. Versuche gegen halb neun, den VW-Bus anzulassen und sehe dabei, dass der Lichtschalter an ist. Auto sagt keinen Piep. Die Batterie ist nun natürlich leer. Nachbar Vincenzo kommt gerade (von einer Nachttour!). Ich nehme seinen Panda und fahre einkaufen. Dann tauchen Fredy und Co auf (arbeiten auf unserer Baustelle - ein Carport entsteht): Kaffee machen, dann Simon (11 J.) zum Bahnhof bringen. Freund Martin feiert heute in Hamburg seinen Geburtstag nach. Sie wollen kegeln gehen! Na, das ist doch was für unseren Ältesten!
Hanna (9) ist krank, hat Fieber und liegt im Bett. Jonas hilft mir, die Wohnung sauber zu machen. Christian wirtschaftet den Männern (Fredy etc.) dazwischen und Judith unterhält Hanna.
Gleich gibt’s Mittag!
Mittag überstanden! Habe die Männer „abgefüttert“. Danach kommt Hanna, völlig rotglühend im Gesicht, isst ein bisschen was, ich lege sie in mein Zimmer, habe aber wenig Zeit für sie. Mache nun erstmal Kuchen für die Arbeiter. Ludger hilft ab Mittag nun auch mit, zwar völlig genervt (er würde das alles ganz anders anpacken!), aber er sitzt wenigstens nicht mehr einfach nur rum (André-Manier). Andrea und Myriam kommen. Andrea gibt den Männern gute Tipps, die Kinder spielen. Inzwischen komme ich endlich dazu, bei Hanna Fieber zu messen. Erste Messung ist 39,8 Grad, dann 40 Grad und dann 40,2 Grad. Ich beginne mit Wadenwickeln rumzudocktern, hilft aber alles nichts. Ich versuche es mit einem Babyzäpfchen (hab keine altersgemäßen), hilft auch nichts. Inzwischen trinken die Männer Kaffee. Das Carport nimmt Formen an. Gegen 18 Uhr kommt Vincenzo, will einen Gemeindeschlüssel holen. Ah sieh da, eine Kranke! Das erste, was ihm da einfällt, ist beten. Hätte mir ja auch einfallen können :-( Okay, beten wir. Vincenzo geht wieder. Nach einer halben Stunde ist das Fieber von 40,2 auf 38,6 runter. „Tarzan kann alles,“ sagt Hanna. Sogar so beten, dass es auch noch klappt! Seitdem geht es ihr deutlich besser.
Sie bleibt bis Viertel vor 10 auf, dann darf sie in meinem Zimmer schlafen. Die Nacht bleibt ruhig.
Um 22 Uhr schmeiße ich auch den letzten Nachbarn aus der Bude – Ludger. Wudase geht „schon“ eine Viertelstunde eher. Ich bin echt geschafft, aber das scheint keiner außer mir zu merken. Habe ständig Schweißausbrüche, fühle mich nicht fit. Gehe schlafen.
22. April (Sonntag)
Heute morgen kommt Judith (3 J. alt) um halb 7 zu mir ins Bett. Sie glüht. Fieber! Na toll, was jetzt? Auto kaputt, so dass ich nicht zum Gottesdienst fahren kann, und hinlaufen ist mit Fieber nicht das Beste. Ich beschließe, sie bei Hanna zu lassen. Hoffentlich geht das gut!
Zum Gottesdienst muss ich auf jedenfall. Denn Helmut und Uwe teilen sich die Predigt und leiten den Gottesdienst, und ich soll Klavier spielen. - Ich soll dann natürlich doch nicht spielen, und den Gottesdienst hätte ich mir auch schenken können. Christian hat nämlich seine Grenzen ausgetestet. Mal sehen, was passiert, wenn Mama sowieso schon am Ende ist und man dann auch noch Wutanfälle bekommt. Peter Schuller musste ihn aus der Kinderstunde schmeißen, weil er dort pausenlos rumgemacht hat.
Helmuts Predigt war eigentlich gut, wenn auch ein bisschen lahm. Uwe hat den Gottesdienst geleitet und Vincenzo etwas hilflos die Anbetungszeit.
23. April, Montag
Hanna bleibt heute noch zu Hause. Fieberkontrolle: Ist in Ordnung.
Morgens hab ich aufgeräumt, Wäsche gewaschen, Haushalt gemacht, dann Mittag. Ludger ist auch mal wieder krank. Zumindest in dem Moment, als er zur Arbeit soll. Mittags haut er aber dagegen ganz schön rein beim Essen! Aber eigentlich ist es gut, dass er da ist. Drücke ihm ab 3 Uhr die drei Kleinen aufs Auge und gehe mit Simon und Hanna zum Zahnarzt. Simon bekommt einen Abdruck für eine Zahnspange. Danach geht’s zum Augenarzt (Augendruck bei Simon heute 19 – ohne Tropfen!) Sind dann um 16.15 Uhr wieder zu Hause. Ich habe wieder versucht, das Auto anzulassen. Das Auto läuft! Der Anlasser zeigt sich von seiner besten Seite.
Abends: Ludger sitzt immer noch da! Ich will eigentlich nähen. Das tue ich dann auch, aber das stört ihn nicht. Gegen 21 Uhr kommt dann noch Peter. Er gibt das Sonntagsmaterial ab. Dann ruft Schwiegermutter an. Um 22 Uhr setze ich die Herren vor die Tür. Bin saumüde und schlafe dann auch sofort ein.
24. April, Dienstag
Mann, war das ein Tag heute! Erst die Kinder fertigmachen zur Schule. Um 8.30 h mit Wudase und dem nichtschulpflichtigen Rest der Kinder mit dem Auto los. Stationen: zu Helmut zur Sparkasse, zu Trabant, zu Waller wegen Kopien, zu EXTRA. Um 10 wieder zuhause. Habe die Küchenschrankgriffe angebracht und weiter an der Babywiege gearbeitet. Mittagessen mit Helmut.
2 Std später: Jutta kommt mit Valentino, dann Andrea. Wir setzen uns in die Sonne, schaukeln Valentino im Kinderwagen, Mutter Jutta hat Ruhe und kann arbeiten. Ludger gesellt sich zu uns (nach der Arbeit). Wir sitzen dort bis 18 Uhr, Andrea geht. Christiane kommt. Dann noch Matthias, später auch Christa. Die Kinder sehen fern.
18.30 h: Fernsehschluss. Die Frauen gehen, das Abendessen soll beginnen. Christian heult. Er will ins Bett. Hat nun auch Fieber. Es klingelt wieder: Eva-Maria D. So nebenbei mache ich die Kinder fertig, während wir uns unterhalten. Sie bleibt bis 21 Uhr. Dazwischen kommt noch Maic, erzählt 5-6 Stories aus den USA, geht wieder. Ludger kommt und geht, geht aus und ein, um Werkzeug zu leihen. Wudase taucht auf. Ein Affenstall hier!
Um 21.30 h mach ich Zapfenstreich. Die Bude wird jetzt abgeschlossen. Klappe zu, Affe tot! Räume noch auf, schreibe noch, gehe schlafen. Es ist 22.30 h.
25. April, Mittwoch
Vormittags: Aufgeräumt (KiZi, WoZi, Kü), mit den drei Nicht-Schulkindern in die Stadt gegangen (Fotos, Schuhe gekauft).
Mittagessen um 12, weil Hanna schon da ist. Danach will Judith Mittagspause schlafen. Ich auch. Wir schlafen, bis Simon um halb 2 kommt. Wudase nimmt ihr Mittagessen an unserem Tisch ein, weil bei ihr Moslems zu Besuch sind, und es ist gerade Ramadan. Judith hängt den ganzen Nachmittag auf meinem Schoß. Wir sind draußen. Ich schaukel nebenbei das Nachbarskind Valentino, damit Jutta ihre Hausarbeit tun kann. Christa besucht mich. Wir sitzen in der Sonne und erzählen. Um 17 Uhr geht sie. Jonas hat´s nun auch erwischt. Er legt sich schon um 17 Uhr ins Bett und schläft ein. Judith meckert mich an. Sie will auch ins Bett. Ohne Abendbrot und Sesamstraße. Beide haben Fieber. Um 19 Uhr geht Simon zum Klavierunterricht. Um 19.45 h kotzt Jonas, glücklicherweise in die Schüssel.
Der Hauskreis ist zum Glück heute bei mir, weil Judith H. auch krank ist.
Der Hauskreis ist gut, wir haben das Thema „Gebet“. Ich glaube, Christa O. hat das Thema erschlagen. Außerdem hat Vincenzo 20 Minuten gepredigt. Um 22.30 h war Ende.
26.April, Donerstag
Bin gar nicht mehr zum Schreiben gekommen. Jetzt muss ich mich zurück erinnern...
Vormittags: Keine besonderen Vorkommnisse. Das Wetter ist schön, also wird Wäsche gewaschen. Mittagessen draußen mit Jutta Lato. Sie hat weiterhin Probleme mit Baby und stillen. Nachmittags kommt Angela mit Aaron, später auch Judith H. mit ihren beiden Kindern. Die Jüngere muss zur U3, also bleibt Elisabeth bei mir. Dann kommt noch Sabine mit Rebekka, setzt sie bei mir ab und geht eine Etage tiefer zu Latos. Um 17.30 h kommt Laurence, lässt sich häuslich nieder, will Kaffee und was zu essen und stöhnt, wie überarbeitet er ist. Halligalli im Kinderzimmer, Laurence ist begeistert von dem Leben hier in der Bude. Ich weniger. Um 18.30 h kommt Judith H., jetzt schmeiße ich alle raus.
Jonas liegt wieder flach. Hat Fieber, obwohl über den Tag nichts war. Ich bereite abends noch die Kinderstunde für Sonntag vor, danach ist Zappenduster. Simon war heute bis 20.10 h bei Maren im Nebenhaus zum Geburtstag.
27. April, Freitag
Heute ist richtiges Aprilwetter mit Hagel, Regen, Sonne und Sturm. Man weiß gar nicht, an was man sich halten soll.
Christian Z. hat gestern den Gemeindebrief fertig gemacht. Nun soll er natürlich Sonntag in der Gemeinde vorliegen. Die Sache mit Ute und Hamburg klappt nicht. Dafür hat sie ab dem 1.6. eine Arbeitsstelle in Neugraben.
Um 9 Uhr fahre ich mit den Nicht-Schulkindern zu Angela, den Gemeindebrief abholen. Dann zum Kopieren – erst im All-Kauf, war aber nix, dann Versuch bei Waller. Dauert lange. Bin erst um 11 Uhr wieder bei Angela und liefere ihr die fertigen Dinger ab. Sie wird sie falten. Puh, das bin ich los.
Mittagessen. Simon kommt nach Hause und legt sich mit Kopfschmerzen und Fieber ins Bett. Der nächste bitte! Er geht natürlich dann heute auch nicht zur Jungschar. Ich hab hier inzwischen das reinste Lazarett. Ich selber bin irgendwie nebenbei gesund geworden, stelle ich fest. Ich habe allerdings auch gar keine Zeit für mich. Heute lassen mich die Leute in Ruhe. Bis 21.30 h sortiere ich noch bei den Großen oben Karteikarten, dann geht’s in die Heia. Nachts um 3 Uhr schreit Christian plötzlich los, hat angeblich Kopfschmerzen. Simuliert er? Vielleicht möchte er auch mal richtig krank sein wie die anderen? Denn ansonsten ist nichts an ihm festzustellen.
28. April, Samstag
Dieser schulfreie Tag ist eine Erholung! Hanna konstruiert gleich morgens ein paar Höhlen. Simon scheint es besser zu gehen. Um 9 Uhr bittet Christa ganz peinlich berührt um unseren VW-Bus für ihren Umzug. Ihr Freund hat sie diesbezüglich sitzen lassen. Nehme dafür dann ihr Auto und kaufe fürs Wochenende ein. Christian nehme ich mit, er ist zu hause der größte Risikofaktor, was Unsinn betrifft. Zum Mittag ist Wudase da, danach nimmt sie Hanna und Judith mit zum Spielplatz. Christian und Jonas sind draußen und gucken beim Umzug zu. Wieder Aprilwetter heute, aber nicht so schlimm wie gestern.
Heute kommt eine Karte aus Sambia vom 20.4.
Abends haben wir Elterngespräch: Judith mit Marie, Christel P., Angela und ich. Angela bestreitet weitgehend die Unterhaltung. Ab Mittwoch bekommt sie Pflegekinder, ein Mädchen (1,5 J.) und einen Jungen, der im Mai 2 wird. Na, dann mal los! Es sind erstmal Tagespflegschaften für die nächsten 8 Monate. Außerdem ist sie vielleicht wieder schwanger.
Um halb elf gehen die Quasselstrippen, und ich habe wohlverdienten Feierabend.
29. April, Sonntag
Gottesdienst: Dieter K. hat die Leitung. Reinhold Sommer aus Malente vertritt Michael Lehmann, der einen Trauerfall in der Familie hat. Ich habe zum Glück Kinderstunde. Hab erst aus dem Erzählen die Klopse erfahren: Reinhold hat auf der Kanzel „Weil ich Jesu Schäflein bin“ angestimmt, und alle Alten haben vor Rührung bebend mitgezwitschert. (Peter L. war auch da).
Heute ist Flohmarkt in Stade. Einige gehen hin, ich hätte auch Lust, aber nicht mit 5 Kindern. Alle anderen gehen aber, so dass ich ein Mittagessen ohne Gäste verbringe. Aber Nachmittags gibt’s große Kaffeerunde mit Rönnies und Latos, danach geht’s zum Spielplatz. „Tarzan“ powert die Kinder aus (und sich auch). Sie spielen fast 2 Stunden Fußball. Nachher sind sie so fertig, dass Christian und Judith nur noch heulen. Sie liegen dann auch schon kurz nach 19 Uhr im Bett. Wudase ist noch hier, ich lese den Größeren vor, danach ist Schluss um 20 Uhr. Unterhalte mich noch mit Wudase, dann ruft Regina an. Wir telefonieren fast eine Stunde, Wudase geht inzwischen. Ich gehe um 21.30 h ins Bett, lesen.
30. April, Montag
Heute liegt zunächst nichts besonderes an. Der Vormittag vergeht wie üblich. Nachmittags kommt Ute zum Kaffee, dann taucht noch Andrea auf. Vincenzo hat frei, Latos sitzen auch mit draußen. Das Wetter ist schön. Später kommt noch Johannes von der FEG vorbei, will Ludger was bringen. Der ist aber in Celle bei Carola. Johannes bleibt auch ein Stündchen. Simon hat noch einen Augenarzttermin. Ohne Augentropfen wurde heute um halb sechs der Wert 22 gemessen.
Simon und Jonas treiben sich fast den ganzen Nachmittag per Fahrrad rum. Sie waren bis zum Abenteuerspielplatz im Altländer Viertel.
Abends nach 20 Uhr ist Andrea bei mir.
1. Mai, Dienstag
Heute wird es warm. Irre! Bis 25 Grad sind angesagt. Bis 12 Uhr bringe ich den Haushalt in Ordnung, dann kommt Andrea mit Myriam. Wir essen zusammen Mittag. Beim Nachtisch erscheint auch Uli. Wir wollen zusammen in dem Wald fahren (Neukloster). Vincenzo und Jutta entschließen sich spontan, mitzufahren. d.h. um halb eins entschließen sie sich und viertel nach 1 sitzen wir endlich im Auto! Unsere Kinder sind bereits auf 180. So langes Warten sind sie nicht gewöhnt!
Der Wald ist schön. Wir haben Picknick mit, "Tarzan" hat einen Fußballplatz entdeckt und powert die Kinder aus. Jonas wechselte je nach Torstand die Mannschaft. In Ulis Mannschaft will niemand spielen, alle wollen zu Tarzan. Wudase spielt auch mit. Es wird ein schöner Nachmittag.
Um halb 6 sind wir wieder zu hause, Abendessen, die erschöpften Kleinen ins Bett bringen, der Rest wartet auf Großmutter. Manfred und Familie mit Großmutter kommen um 19.30 Uhr. Sie bleiben bis 21 Uhr (fahren ohne Großmutter weiter). Danach ist für die Kinder Sabbath. Wir müssen aber noch bis halb 11 auf bleiben, weil Andrea Myriam hier gelassen hat und mit Uli im Stadeum ist. Danach holt sie sie ab.
2. Mai, Mittwoch
Vormittag: ich hole Geld und kaufe ein, bin um 10 Uhr wieder zu Hause. Bis dahin hat Großmutter mit den Kindern gespielt. Herrliches Wetter! Es wird warm heute. In der Sonne zerläuft man förmlich: 26 Gad im Schatten! Traumhaft.
Der Nachmittag vergeht mit Sitzen im Garten und Großmutter-mit-Kindern-spielen.
Abends ist bei Judith Hauskreis. Augusto und Christa fehlen. Wir reden über Galater 5,13 ff. Gutes Gespräch. Alle machen gut mit.
Übrigens, bevor wir abfuhren, entdecken wir: Achmed hat einen Hund! Ich dachte, mich trifft der Schlag! Er sah mein Gesicht und meinte: „Kommt morgen wieder weg. Tierheim.“ Hoffentlich!
Seit 16 Uhr versuche ich in Kabwe anzurufen. Ekkehart müsste wieder da sein, sie waren einige Tage in Lukolve, wo er nicht erreichbar war. Ich komme aber nicht durch. Kurz vor 17 Uhr nimmt Kristina den Anruf an. Die Männer sind aber noch nicht da. Auch später komme ich trotz verzweifelter Wählversuche nicht durch. Ekkehart ruft bei Hönickes an. Doch mir gelingt kein Rückruf.
3. Mai, Donnerstag
7.15 Uhr: Juhu, ich habe Ekkehart erreicht! Aber es war eine schlechte Verbindung.
Um 8 Uhr: Arzttermin. Dr. Ziebarth ist gar nicht zufrieden. Das Kind in meinem Bauch hat nicht zugenommen und ist nicht rege genug. Auch die Herztöne sind eher schwach. Redet was von Plazenta und keine Funktion mehr. Ich soll am Montag wieder kommen.
Na, jetzt hat er mich aber erstmal beunruhigt. Ekkehart kommt erst in einer Woche wieder!
Jutta Lato, der ich das Zuhause gleich erzähle, schlägt beten vor. Werden wir machen.
Heute ist das Wetter wieder herrlich warm. Ähnlich wie gestern nachmittag kommt Judith H. Mit ihren beiden Kindern. Maik kommt auch und zeigt Urlaubsbilder aus Amerika. Jutta und Bernhard sind seit heute zurück, haben sich aber noch nicht gemeldet.
Heute ist alles ruhig. Ich will eigentlich noch ein bisschen schreiben, aber Schwiegermutter erzählt alten und neuen Gemeindeklatsch.
4. Mai, Freitag
Das Wochenende beginnt. Aber Großmutter muss anscheinend ständig arbeiten. Vormittags sortieren wir Wäsche, es fällt dann ein ganzer Stapel Flickwäsche an. Außerdem entdeckt sie, dass die obere Etage (Kinderetage) ein einziger Saustall ist. Daraufhin fängt sie wie wild an zu wirbeln, und bald ist alles picobello sauber.
Ich hab den ganzen Tag damit zu tun, in mich hinein zu horchen, ob das Kind sich noch bewegt. So geht das nicht weiter.
Das ist Psycho-Stress. Nachmittags kommt Christian Z. mit Aaron vorbei, später Uli, Andrea und Myriam. Ich schneide Uli die Haare.
Um 17 Uhr knallt es vor unserem Haus. So ein Glück für die Kinder: 2 Autos sind ineinander gerasselt! Totalschaden (Nachbarin Birgit wieder!!!). Polizei, Abschleppwagen...alles schöner als Fernsehen. Simon ist leider weg zur Jungschar, Hanna bei Diana und Judith bei Rebekka. Aber Jonas, Myriam und Christian gucken zu.
Abends ist Ute da und bleibt bis 22.15 Uhr. Danach gehe ich zu Latos zum Beten. Für meinen inneren Frieden und unser Baby!
5. Mai, Samstag
Das Beten für den inneren Frieden und das Baby hat sofort gewirkt. Ich bin jetzt ganz beruhigt, dass alles in Ordnung kommt und horche nicht mehr dauernd in mich hinein.
Vormittags gehe ich ein paar Kleinigkeiten einkaufen, mache Wäsche...das Übliche. Hole dann noch einen Schreibtisch für Jonas von Eva Dannenberg.
Um 3 Uhr Nachmittags ist unsere Mannschaft bei Hönickes eingeladen. Laurence tönt zwar ständig, wie toll das doch sei mit so vielen Kindern, aber dann passt dieser Erwin doch auf sein komisches Blumenbeet auf. Außerdem hobelt er den halben Nachmttiag an irgendwelchen Brettern herum, sehr zum Ärger von seiner Judith.
Aber sonst ist der Nachmittag schön, sonnig und heiß. Um 18 Uhr putzen wir die Platte, nachdem ich Abendessen ausgeschlagen habe. Unsere Kinder haben heute sowieso nicht ihren stärksten Tag, was Benehmen und Höflichkeit angeht. Simon will beim Abschied die Negerküsse wieder einpacken, die ich gekauft hatte und mitgebracht habe. Judith hatte sie nicht geöffnet, weil es was anderes gab. Bloß weg hier!
Ruhiger Abend mit Wudase und Schwiegermutter. Habe nebenbei noch den neuen Schaukasten für die Gemeinde vorbereitet.
6. Mai, Sonntag
Der Arzt fand ja das Baby etwas schlaff und schwächlich. Na, die letzte Nacht hätte er aber seine helle Freude gehabt! Ich hab mich natürlich über soviel Lebendigkeit und Terror in meinem Bauch gefreut, obwohl ich kaum schlafen konnte.
Der Gottesdienst ist heute mit Uwe und Dieter. Ich bin am Klavier, Helmut ist nicht da. Alles läuft so recht und schlecht, nichts Berauschendes.
Mittagessen bei starker Wärme im Gemeindegarten mit Karogs. Wir verbringen einen schönen Nachmittag an der Elbe bei Lühe-Sand, es gibt da einen Kinderspielplatz. Christian spaziert, zwar barfuß, aber ansonsten bis an die Hüfte MIT kurzer Hose in die Elbe hinein.
Um 17 Uhr fahren wir zurück zur Hospitalstraße, Kaffeetrinken.
Michael stresst die Jungs mit Toben und kleinen Prügeleien. Um 18.30 h gehen wir, mit völlig abgeschlafften und überdrehten Kindern. Es war ein herrlicher Tag! Auch Muttern ist begeistert.
Abends: Wudase erzählt wieder von Eritrea. Danach haben Ekkehart und ich endlich (erfolgreich) telefoniert. (21.45 h)
Danach lese ich noch im Bett (Powerevangelism :-))
7. Mai, Montag
Worauf ich heute gespannt warte, ist der Arzttermin um 10.30 Uhr. Als ich dann endlich am CTG-Gerät liege, führt das Baby einen Boxkampf auf. Es ist so richtig flippig und lebendig. Da das Wartezimmer voll ist, komme ich gar nicht mehr zu Dr. Ziebarth rein. Er kommt nur raus und meint kurz: „Alles in Ordnung. Weiß auch nicht, was das letzte Woche war.“ Mehr zum Sprechen kommen wir leider nicht, sonst hätte ich ihm gesagt, dass ich noch in keiner Schwangerschaft soviel gebetet habe. Aber ich bin total froh!
Nachmittags- wieder heißer Tag heute- kommt Andrea. Ihre Entscheidung steht nun fest: Die Hochzeit wird verschoben, sie müssen erst noch ein paar Sachen auf die Reihe kriegen..
Dann macht sie noch so eine komische Andeutung wegen Ludger. Da ist irgendwas. Er kommt im Moment überhaupt nicht. Er ist dauernd weg, will aber mir angeblich sagen, was mit ihm los ist. Ich hab ein mulmiges Gefühl.
Kinder: Alles klar. Warten auf Papa: Noch drei Nächte! Das versteht sogar Judy-Baby.
Jetzt ist es 22.45 Uhr. Immer noch nicht die ersehnte Gewitterabkühlung. Es ist drückend schwül. Simon war schon ganz schlecht, konnte gar nicht einschlafen.
8. Mai, Dienstag
Schwiegermutter rupft heute morgen Unkraut aus, und dabei rupft sie auch Juttas ausgesätes Schleierkraut mit aus! Aber dass das Juttas Schleierkraut war, erfährt sie nicht. Nur Jutta ist etwas betrübt.
Mittagessen. Erste Anrufe heute, ob Ekkehart schon wieder da sei. Sie müssen sich wohl noch gedulden, ich muss es ja auch! Bekomme mittlerweile verstärkt Wehen. Na, soll sie üben, die Gebärmutter. Wo bleibt eigentlich „Mutter“ Storm (die Hebamme)?
Apropos Hebamme: Erna liegt immer noch mit Gehirnerschütterung darnieder.
Heute nachmittag: Der Garten ist wieder bevölkert: Zimmermanns, Judith und ihre Kinder, Achmed, Wudase, Latos und Co. Schwiegermutter ist bei Karogs zum Kaffee eingeladen. Um 18 Uhr ist sie wieder da zum fröhlichen Pommesessen mit den Kindern, Wudase und Judith H., die keinen Bock hat, nach Hause zu fahren.
Abends: Als die Kinder im Bett sind, gibt es wieder Terror-Anrufe von Armin auf neuer Nummer.
Danach unterhalten wir uns noch bis 23 Uhr (es geht um die Gemeinde Bremerhaven)
9. Mai, Mittwoch
Heute morgen gehe ich zum Friseur, möchte Ekkehart überraschen. Frust! Viel zu viel abgeschnitten! Naja, wächst ja wieder nach. Dann noch einkaufen gefahren.
Den Rest des Tages hab ich vergammelt, Da Schwiegermutter bereits alles aufgeräumt hatte.
Es ist schwül heute. Sitzen mit Jutta und Sohn Valentino im Garten. Gegen Abend kommt Fredy mit der Sense und mäht den Rasen. Möchte gerne seinen Pastor, der nun bald zurück kommt, erfreuen. Abends gibt es ein paar Regentropfen, aber nicht genug. Achmed muss trotzdem den Rasen besprengen.
Hauskreis in Barenkrug. Alle sind dabei. Thema: Anbetung. Wir sind etwas vom Thema abgekommen, weil Andrea meinte, zur echten Anbetung brauche man als Bereicherung unbedingt das Sprachengebet. Heiße Diskussion von „ach wie schrecklich!“ bis „ach, wie toll!“. Habe dann alle nach Hause gekarrt. Es ist 23.30 Uhr.
10. Mai, Donnerstag
Heute kommt Ekkehart wieder!! Wir erwarten ihn gegen 14 Uhr in Stade, zu Hause!
Nachtrag:
16 Tage später, eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin, wird unser Justin geboren. Die Plazenta weist Auffälligkeiten auf, sie hat angeblich ihre Funktion bereits vor einiger Zeit eingestellt – aber das Kind ist gesund!!
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