Das Bild der Pastorenfrau im Wandel der Zeit: seit 1975
Als mein Mann vor etwa 25 Jahren seine 2. Pastorenstelle antrat, kam bereits in
der ersten Woche eine feine ältere Frau auf mich zu, wirkte etwas ängstlich und fragte mit
leicht zitternder Stimme: „Ich nehme an, du wirst jetzt den Frauengebetskreis der Gemeinde
übernehmen?“ Ich hatte keine Ahnung, worum es hier ging und lachte nur, indem ich ihr zu
verstehen gab, dass ich das auf keinen Fall tun würde. Ich würde mich hier gerne auch erst
einmal orientieren und mich umschauen wollen. Sie strahlte erleichtert und war glücklich,
dass die neue Pastorenfrau ihr den Status der Leiterin des Frauengebetskreises nicht streitig
machte.
Wenig später stand einer des damaligen Vorstandes vor mir, führte mich in die Gemeindeküche und fragte, ob ich vielleicht eine Spülmaschine in dieser Küche haben möchte. Ich? Was habe ich mit dieser Küche zu tun? Aber ich dachte, den Frauen, die hier Dienst taten, würde es bestimmt gefallen, eine Spülmaschine zu bekommen und sagte Ja. Vielleicht war eine derartige Anfrage bisher an dem strengen Regiment der bisherigen Pastorenfrau gescheitert?
Deutlich wurde mir durch beide Anfragen, dass hier bisher noch ein sehr hierarchisches System geherrscht hatte, in dem das Pastorenehepaar den Ton angab. Die Gemeinde war es gewohnt, dass bestimmte Aufgaben und deren Ausführungen an den Pastor und/oder an dessen Frau gebunden waren.
Was hat sich seitdem verändert?
„Heirate nie einen Pastor!“, sagte meine Mutter immer mal wieder, als für mich als Teenagermädchen die Jungs interessant wurden. Da ich mich viel in freikirchlichen Kreisen aufhielt, an Jugendfreizeiten teilnahm und sogenannte Jugendstunden besuchte, bestand sicher die Gefahr, irgendwann mal an einen angehenden Pastor zu geraten. Als dann die Freundschaft mit meinem Mann ernster wurde und wir vom Heiraten sprachen, stand wieder dieser Satz als Warnung im Raum. Denn er studierte Theologie, als wir uns verlobten. Genau zu dieser Zeit nahm mich dann auch einer unserer überregionalen Leiter beiseite - zu einem „ernsten“ Gespräch. Umständlich, wie ich fand, erklärte er mir die Lebensbedingungen einer Pastorenfrau, ihre Aufgaben und auch Mühen in der Gemeinde - und ihre Verantwortung gegenüber ihrem Mann. Er wies mich darauf hin, dass eine Ehe mit einem Pastor Verzicht und Zurückstecken bedeute.
Das war 1978. Ich war damals 22 Jahre alt, voller Optimismus und Zukunftsideen – und dann sowas! Ehrlich gesagt nahm ich den Mann nicht ernst. Ich empfand ihn als Dino, als Auslaufmodell, der noch nicht bemerkt hatte, was die Stunde geschlagen hatte. Trotzdem blieb damals ein Satz bei mir hängen, den ich im Laufe meiner Zeit als Pastorenfrau immer mehr durchbuchstabierte: „Wenn du diesen Mann heiratest, dann musst du als seine Frau nicht nur seine Berufung akzeptieren, sondern deine eigene Berufung in Bezug auf seine entdecken!“ Dieser Satz stand ganz im Sinne des damalig herrschenden Pastorenbildes. Doch welche Bedeutung konnte er für mich haben?
Was hat meine Berufung mit der meines Mannes zu tun?
Wenig später stand einer des damaligen Vorstandes vor mir, führte mich in die Gemeindeküche und fragte, ob ich vielleicht eine Spülmaschine in dieser Küche haben möchte. Ich? Was habe ich mit dieser Küche zu tun? Aber ich dachte, den Frauen, die hier Dienst taten, würde es bestimmt gefallen, eine Spülmaschine zu bekommen und sagte Ja. Vielleicht war eine derartige Anfrage bisher an dem strengen Regiment der bisherigen Pastorenfrau gescheitert?
Deutlich wurde mir durch beide Anfragen, dass hier bisher noch ein sehr hierarchisches System geherrscht hatte, in dem das Pastorenehepaar den Ton angab. Die Gemeinde war es gewohnt, dass bestimmte Aufgaben und deren Ausführungen an den Pastor und/oder an dessen Frau gebunden waren.
Was hat sich seitdem verändert?
„Heirate nie einen Pastor!“, sagte meine Mutter immer mal wieder, als für mich als Teenagermädchen die Jungs interessant wurden. Da ich mich viel in freikirchlichen Kreisen aufhielt, an Jugendfreizeiten teilnahm und sogenannte Jugendstunden besuchte, bestand sicher die Gefahr, irgendwann mal an einen angehenden Pastor zu geraten. Als dann die Freundschaft mit meinem Mann ernster wurde und wir vom Heiraten sprachen, stand wieder dieser Satz als Warnung im Raum. Denn er studierte Theologie, als wir uns verlobten. Genau zu dieser Zeit nahm mich dann auch einer unserer überregionalen Leiter beiseite - zu einem „ernsten“ Gespräch. Umständlich, wie ich fand, erklärte er mir die Lebensbedingungen einer Pastorenfrau, ihre Aufgaben und auch Mühen in der Gemeinde - und ihre Verantwortung gegenüber ihrem Mann. Er wies mich darauf hin, dass eine Ehe mit einem Pastor Verzicht und Zurückstecken bedeute.
Das war 1978. Ich war damals 22 Jahre alt, voller Optimismus und Zukunftsideen – und dann sowas! Ehrlich gesagt nahm ich den Mann nicht ernst. Ich empfand ihn als Dino, als Auslaufmodell, der noch nicht bemerkt hatte, was die Stunde geschlagen hatte. Trotzdem blieb damals ein Satz bei mir hängen, den ich im Laufe meiner Zeit als Pastorenfrau immer mehr durchbuchstabierte: „Wenn du diesen Mann heiratest, dann musst du als seine Frau nicht nur seine Berufung akzeptieren, sondern deine eigene Berufung in Bezug auf seine entdecken!“ Dieser Satz stand ganz im Sinne des damalig herrschenden Pastorenbildes. Doch welche Bedeutung konnte er für mich haben?
Was hat meine Berufung mit der meines Mannes zu tun?
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